Der neue Bericht des Europäischen Zentrums für Migrantenschmuggel (EMSC) von Europol befasst sich mit den jüngsten Entwicklungen und den größten Bedrohungen im Bereich der Schleusung von Migranten und des Menschenhandels, basierend auf den jüngsten von Europol unterstützten Operationen.
Der Bericht hebt die wichtigsten Herausforderungen in der aktuellen kriminellen Landschaft hervor und soll den Strafverfolgungsbehörden helfen, den Kampf gegen kriminelle Netzwerke zu verstärken.
Schleuser- und Menschenhandelsnetze sind äußerst anpassungsfähig und nutzen geopolitische Ereignisse, einschließlich wirtschaftlicher und sozialer Krisen, zur Maximierung ihrer illegalen Gewinne aus. Diese Netze erkennen schnell die kriminellen Möglichkeiten, die das digitale Umfeld bietet, und nutzen diese, um ihre illegalen Gewinne zu steigern. Kriminelle missbrauchen Social-Media-Plattformen, mobile Anwendungen und Kryptowährungen, um ihre illegalen Dienstleistungen anzubieten, Logistik und Zahlungen zu verwalten und Gewinne zu sichern.
Die Ermittlungen im Bereich der Schleuserkriminalität und des Menschenhandels zeigen ein komplexes und dynamisches kriminelles Umfeld, in dem die Akteure die bestehenden Infrastrukturen nutzen und sich an zahlreichen illegalen Aktivitäten beteiligen. Besonders besorgniserregend sind die Verbindungen zwischen Schleuserkriminalität, Terrorismus und Terrorismusfinanzierung.
Die Hauptmerkmale der kriminellen Netze, die an der Schleusung von Migranten und dem Menschenhandel beteiligt sind:
- starke Verbindungen zu anderen Bereichen der Kriminalität und zu Verbrechensverursachern;
- hohe Flexibilität und Anpassungsfähigkeit;
- Ausnutzung von geopolitischen, wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Krisen;
- intensive Zusammenarbeit mit anderen kriminellen Netzwerken über Grenzen hinweg innerhalb und außerhalb der EU;
- Ausweitung der Gewalt gegen irreguläre Migranten, Strafverfolgungsbehörden, Konkurrenten und innerhalb der kriminellen Netzwerke selbst;
- zunehmende Digitalisierung von Kernbestandteilen krimineller Aktivitäten.
Nach dem Geldwäschegesetz müssen die Verpflichteten in ihrer Risikoanalyse auch die Risiken der Terrorismusfinanzierung ermitteln und bewerten.
Meist unterscheiden die Verpflichteten bei der Risikoanalyse zwischen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. Doch selbst wenn die Themen explizit getrennt werden, wird das Thema Terrorismusfinanzierung oft nur abstrakt behandelt. Eine umfassende Identifizierung und Bewertung der inhärenten und verbleibenden institutsspezifischen Risiken, zur Terrorismusfinanzierung missbraucht zu werden, findet hingegen nicht statt. Dementsprechend sind die Sicherheitsmaßnahmen überwiegend nur auf die Verhinderung von Geldwäsche ausgerichtet. Um auch den Risiken im Zusammenhang mit der Terrorismusfinanzierung zu begegnen, ist neben der Analyse der Risikofaktoren von Kunden, Produkten und Transaktionen sowie des geografischen Risikos zu beachten, dass Terrorismusfinanzierung auch aus legalen Quellen generiert werden kann und die entsprechenden Typologien berücksichtigt werden müssen.
Der neue Bericht des European Migrant Smuggling Centre (EMSC) von Europol ist hier verfügbar.